Freitags gibt’s in der Kantine immer Fisch. Welsfilet oder Seelachs in Eihülle. Heute sind meine Kolleginnen und Kollegen, die neben mir vor dem Speiseplan stehen, mit dem Angebot aber erkennbar unzufrieden. Kein Welsfilet. Kein Seelachs. Keine Eihülle. „Heringsstipp Hausfrauen-Art“ steht da. Katastrophe! Die anderen sehen nur den schlimmsten aller Auswege: Apfelpfannkuchen mit Zimt oder Zucker. Ich bin noch nicht soweit. Ich hänge immer noch am Fisch fest. Hausfrauen-Art.
Beobachtet
Ellie, deine Flaschenpost ist wieder unterwegs!
Gooi de flessenpost weer als je geen meisje bent en niet een jaar of tien. Keine Sorge, Sie sind nicht im falschen Blog gelandet. Ich will nur sichergehen, dass, wenn Ellies Flaschenpost bis nach Nimwegen kommt, die Menschen dort auch Bescheid wissen. Und da ja heute keiner mehr zu Ende liest, ist es bestimmt eine gute Idee, gleich mit diesem Hinweis zu starten.
Füttern verboten – Twittern unerwünscht
Seit einigen Wochen bin ich auch auf Twitter unterwegs. Ich habe dort, nachdem ich meinen Account angelegt hatte, in einem Anflug von Anfänger-Enthusiasmus direkt einmal einige Kanäle abonniert, die sich mit ähnlichen Themen beschäftigen wie ich. Wer weiß, was man hier alles so liest und lernt. Schon nach ein paar Stunden und gefühlten 150 Tweets wusste ich, dass ich offenbar den falschen der zwitschernden Kollegen folge.
Und sie schreiben doch!
Es schreibt heute keiner mehr Briefe. Ja, davon habe ich auch schon gehört. Umso mehr freut es mich, dass ich vor einiger Zeit einen Brief bekommen habe. Handgeschrieben. Und jetzt kommt das Beste: Verpackt in einer Flasche!
Von Kapsalon zu Kapsalon: Sätze für die Ewigkeit
Immer, wenn ich beim Friseur noch warten muss, und das muss ich eigentlich immer, lese ich einmal den gesamten Stern. Zeit genug habe ich. Mein Friseur schneidet jedem Kunden gut 40 Minuten lang die Haare, auch denen, die haarmäßig nicht (mehr) so gut bestückt sind. Ich will mich aber nicht beklagen – so eine entspannte Stern-Lektüre ist auch etwas Feines. Und vor allem: Ich kann in Ruhe die „Sätze für die Ewigkeit“ (also Sätze, die in einer bestimmten Situation in jedem Fall gesagt werden) studieren, mich dabei köstlich amüsieren, und mir wieder einmal vornehmen, selbst welche aufzuschreiben.
Lebenszeichen aus dem Osten
Im Nachlass meiner Großmutter fanden wir 15 Feldpostbriefe, die mein Großvater während des zweiten Weltkrieges, bis auf zwei Ausnahmen, direkt von der Ostfront an seine Frau in Bochum geschickt hatte. Die Schilderung der Ereignisse aus erster Hand hat mich sehr berührt, zumal nicht nur (indirekt) das Geschehen an der Front thematisiert wird, sondern auch die Auswirkungen des Krieges auf meine Großmutter und meine Mutter.
Aus der Camping-Hölle
Jeder, der sich mit Sprache beschäftigt, stößt irgendwann auf Anglizismen. Dann wird er das Thema dankbar aufgreifen und in seinem Blog darüber herziehen. Denn eines ist ihm dabei gewiss: Beifall. Jeder Leser hat so seine Erfahrungen mit englischen Wörtern in der deutschen Sprache gemacht und könnte mindestens zwei, drei eigene Beispiele beisteuern. Ich gebe zu: Ich habe wirklich überlegt, ob ich meinen Blog auch “Blog” nennen soll. Aber manchmal ist…
Perverser Journalismus
„Mann masturbiert in Essen vor zwei jungen Frauen – mit dieser Reaktion hätte er nicht gerechnet“ – Diese Headline las ich heute im Online-Portal einer großen Zeitung. Und war geschockt! Pervers ist das! Und ekelhaft! Was ist nur mit dem Journalismus los? Generationen von Redakteuren haben noch gelernt: Das Wichtigste muss an den Anfang! Man erfährt ja gar nicht sofort, was genau passiert ist. So gehört sich das aber für…
Draußen gibt’s nur Zigaretten
Seit der Rechtschreibreform ist es einem zumeist freigestellt, beim erweiterten Zu-Infinitiv ein Komma zu setzen. Laut der Duden-Regel sollten Sie aber eines verwenden, wenn Sie so Missverständnisse ausschließen. Obwohl ich mich immer bemüht hatte, konnte ich in der Praxis nie einen solchen Zweifelsfall finden. Oder wenn, dann hätte das eventuelle Missverständnis keine oder nur unbedenkliche Folgen gehabt. Warum also dafür, angesichts der teuren Tintenpatronen, ein Komma verschwenden? Bei einem Kurzurlaub…