Die Schwierigkeit des Nichts – Leerzeichen-Fehler vermeiden

Porträt eines Leerzeichens

[Geschätzte Lesezeit: 1 Minuten, 25 Sekunden]

Es ist nur ein kleiner Weißraum und kann doch so viel Schaden anrichten: das Leerzeichen. Manchmal fehlt es, manchmal ist es zu viel, manchmal tritt es sogar schrecklich geballt auf. Dem Korrektor kann dieses (falsche) Nichts richtig Nerven kosten, seinem Kunden entstehen nervige Kosten. Es lohnt sich also, Fehler direkt zu vermeiden. Das sollten Sie wissen:

Wichtige Leerzeichen-Regeln
  • Nach dem Punkt in einer Abkürzung steht ein Leerzeichen.
    Beispiel: z. B., e. V. oder d. h.
    Tipp: Damit die Einheit nicht umbrochen wird, nutzen Sie ein geschütztes Leerzeichen, in Word: Alt + Leerzeichen
  • Vor und nach einem Symbol steht ein Leerzeichen.
    Beispiel: 100 %, 36,5 C° oder § 235
    Tipp: Geschütztes Leerzeichen nutzen!
  • Bei Auslassungspunkten steht ein Leerzeichen, sofern ganze Wörter weggelassen werden (oder bei einem offenen Satzende).
    Beispiel: Leck mich am …!/Da rief seine Schwiegermutter an …
  • Bei Auslassungspunkten, die nur einzelne Buchstaben ersetzen, stehen keine Leerzeichen.
    Beispiel: F…ck off
  • Obwohl der Duden das nicht eindeutig verbietet, stehen (in Fließtexten) vor und nach einem Querstrich keine Leerzeichen.
    Beispiel: Word/Excel oder Schlagzeug/Percussion
    Tipp: Prüfen Sie hier, ob ein „und“ oder „oder“ nicht sowieso sinnvoller sind.
Leerzeichen-Schmutz

Besondere Aufmerksamkeit braucht das Korrektor-Auge, treten zwei Leerzeichen hintereinander auf. Das passiert durch Verschieben ganzer Sätze oder Hineinkopieren von Textbausteinen. Geben Sie den Text direkt digital zum Lektor (das ist sowieso hilfreich) oder nutzen Sie selbst die Suchen-Ersetzen-Funktion in Ihrem Schreibprogramm. Suchen Sie zwei Leerzeichen und ersetzen Sie sie einzeln durch ein Leerzeichen.

Ausrichten mit Leerzeichen

Bei dieser Methode werden Sie dann auch wahre Leerzeichen-Orgien ausmachen: Gehören Sie auch zu der Spezies, die Leerzeichen zum Ausrichten nutzen? Selbst wenn es an Ihrem Rechner, in Ihrem Programm oder mit Ihrer Auflösung passt – einmal den Seitenrand oder die Schriftgröße geändert, und alles war für die Katz. Zum Formatieren und Ausrichten gibt es Tabulatoren, Einzüge, Tabellen und – wenn es unbedingt sein muss – Textrahmen. Ein Leerschritt nach dem nächsten? Keine gute Idee!

Auch wenn es so unscheinbar daherkommt – schenken Sie dem Leerzeichen mehr Aufmerksamkeit. Es wird Ihrem Text guttun. Und glauben Sie mir: Das sind jetzt wirklich keine leeren Versprechungen.

Foto: Volker Lahr