Endlich, Duden, ja endlich!

Duden-Dank

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„Warum kennt der das denn nicht?“ Wer auch öfter schreibend unterwegs ist, versteht die Frage sofort, die meine Kollegin mehr sich selbst als mir stellte. Das Wörterbuch in Word unterkringelt ein Wort und niemand weiß, warum. „Was hat die da wieder geschrieben?“, dachte ich und tippte selbst den gewünschten Begriff in mein Dokument. Tatsächlich, auch bei mir diese roten, ungemein hässlichen Korrekturkringel.

Also bemühte ich den Duden online. Auch er zuckte mit den Schultern. Ich begann, mich gerade in Lektoren-Rage zu reden, bis ich sah, dass das Wörterbuch die besseren Argumente hatte: Meinten Sie “revanchieren“? Ups, ja, meinte ich. Ich hatte, genau wie meine Kollegin, „revangieren“ getippt. Ich frage mich, was ich hier als Entschuldigung vorbringen könnte: Migräne, Lesebrille vergessen, Rechtschreibreform, Rücken, Netzwerkfehler. Aber nein, ich gestehe ein: Ich habe das Wort einfach falsch geschrieben.

Aber auch in dieser Frustphase stand mir der Duden tröstend bei, denn er teilte mir mit: Das Wort steht auf der „Liste der rechtschreiblich schwierigen Wörter“. Na, wenn das kein Eindruck macht! Klingt ja genau so schlimm wie „Liste der bedrohten Tierarten“. Die Echte Karettschildkröte und den Saola kenne ich auch nicht, da wird mir doch jetzt niemand wegen des kleinen Tippis einen Vorwurf machen.

Damit ich auch hier wieder den Fehler mit dem Nützlichen verbinden darf: Ein Blick in die besagte Liste, also die mit den Wörtern, lohnt sich. Darin steht übrigens, lieber Dudenverlag, zwei Mal „endlich“.

Fazit: Jeder Fehler hat auch eine gute Seite: Ich werde dieses “rechtschreiblich schwierige” Wort nie mehr vergessen und endlich, Duden, ja endlich kann ich mich mal für deine ständige Hilfe revanchieren.

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Grafik: Volker Lahr