Ich sehe ihn schon kommen: den Zorn der Lektoren und Sprach-Blogger. „Rettet das Semikolon“ haben sie nicht nur zu einem ihrer Berufsmottos gemacht, sondern immer auch zur Überschrift ihrer Artikel, in denen es um das aussterbende Satzzeichen geht. Offenbar gehört es zum guten Ton, den Strichpunkt vor dem Untergang bewahren zu wollen – sofern man dazugehören will, zu den Sprachbewahrern von heute.
Korrektorat
Endlich, Duden, ja endlich!
„Warum kennt der das denn nicht?“ Wer auch öfter schreibend unterwegs ist, versteht die Frage sofort, die meine Kollegin mehr sich selbst als mir stellte. Das Wörterbuch in Word unterkringelt ein Wort und niemand weiß, warum. „Was hat die da wieder geschrieben?“, dachte ich und tippte selbst den gewünschten Begriff in mein Dokument. Tatsächlich, auch bei mir diese roten, ungemein hässlichen Korrekturkringel.
Satzzeichen-Serie (Folge 1): Jetzt mach aber mal ‘nen Doppelpunkt!
Texte von Autoren, die schon einmal etwas über journalistisches Schreiben gelesen oder gehört haben, erkennen Sie schnell an einem bestimmten Satzzeichen: dem Doppelpunkt. Damals in der Schule haben wir mit ihm nur wörtliche Rede gekennzeichnet. Und vielleicht eine Aufzählung. Von anderen Einsätzen weiß ich nichts oder kann mich nicht mehr erinnern. Nachdem dann in den 1990er Jahren auch die Fernsehsendung „Doppelpunkt“ abgesetzt wurde, verlor ich ihn, und mit ihm Michael Steinbrecher, etwas aus den Augen.
Füttern verboten – Twittern unerwünscht
Seit einigen Wochen bin ich auch auf Twitter unterwegs. Ich habe dort, nachdem ich meinen Account angelegt hatte, in einem Anflug von Anfänger-Enthusiasmus direkt einmal einige Kanäle abonniert, die sich mit ähnlichen Themen beschäftigen wie ich. Wer weiß, was man hier alles so liest und lernt. Schon nach ein paar Stunden und gefühlten 150 Tweets wusste ich, dass ich offenbar den falschen der zwitschernden Kollegen folge.
Lass Worten Zitate folgen! – Fünf Tipps, wie Sie richtig und gut zitieren
Ein Arbeitskollege gratulierte mir vor einigen Tagen zu einem Artikel auf dem Online-Portal eines Nachrichtensenders. Also kein Artikel von mir, sondern über mich: „Lahr ist Integrationsmeister“ hieß es dort. Natürlich war das mit den Glückwünschen nur ein Spaß. Wer sich topografisch besser auskennt als ich, der hat das auch gleich geahnt. Lahr ist eine Stadt im Schwarzwald und die habe, schreibt der Reporter, dank der “Lahrer Rezeptur” in den 1990er Jahren reibungslos 10.000 Russlanddeutsche integriert. Das brachte mich auf den Gedanken, selbst eine „Lahrer Rezeptur für Integration“ zu verfassen. Denn in Presse- und PR-Texten werden Elemente aus anderen Kontexten oder Quellen verwendet. Schreiber zitieren. Und wer zitiert, integriert.
Das erste (und wohl auch letzte) Interview mit einem erweiterten Zu-Infinitiv
Mal sind sie zusammen, mal nicht, mal weiß man nicht so ganz genau. Über diese Beziehung wird viel geredet und berichtet, der erweiterte Zu-Infinitiv und das Komma mussten dafür aber nicht einmal ins Dschungelcamp oder zum Promi-Dinner. Da staunt die B-Prominenz, aber auch Lektoren interessieren sich immer wieder für das Paar. Der Texte-Macher fragte exklusiv nach.
Klare Aufträge – gute Ergebnisse
Sie werden gebeten, über einen Text „mal eben drüberzuschauen“? Glückwunsch! Ob Sie damit Geld verdienen oder es nur als Freundschaftsdienst tun – freuen Sie sich über den Auftrag. Ganz offensichtlich vertraut Ihr Kunde, Kollege oder Nachbar auf Ihre Leistungen in Sachen Text. Damit dies auch so bleibt, sollten Sie direkt zwei Fragen stellen.
Ich wünsch’ dir Texte ohne Leiden: So schreiben Sie aktiver
Ich habe mir vorgenommen, mich in meinem Blog ab sofort etwas kürzer zu fassen. Denn bekanntlich liest heute keiner mehr. Die Jugend schon gar nicht. Lange Texte schon gar gar nicht. Aber warum das Nötige nicht mit dem Nützlichen verbinden? Denn das, worum es heute geht, verkürzt Ihren Text. Und das gilt übrigens auch für viele andere Tipps, die Sie in diesem Blog lesen. Denn ein professionell redigierter Text kommt in der Regel mit weniger Wörtern aus als der Entwurf. Aber ich schweife ab. Es geht also heute um das Passiv, das leidige Passiv, um gleich mal einen kleinen Lehrer-Kalauer unterzubringen.
Das geht auch anders – Plädoyer für den Thesaurus
Hand von der Maus: Wie oft hatten Sie in letzter Zeit Kontakt mit dem Thesaurus? Keine Ahnung, was das ist? Geschenkt. Ich dachte auch sehr lange, so hieße einer der Dinosaurier in Jurassic Park 7. Irgendwann erklärte mir dann ein entfernt befreundeter Kino-Nerd, dass es diesen Teil noch gar nicht gäbe. „Thesaurus“ steht in der EDV, habe ich dann später erfahren, für ein „Wörterbuch der sinn- und sachverwandten Wörter“. Sie kennen das vielleicht aus Ihrem Schreibprogramm, wahrscheinlich als eine der Funktionen, die Sie bislang nicht nutzen. Das soll sich ändern. Ich habe mir nämlich vorgenommen, hier ein bisschen Werbung zu machen.
Zehn Gebote für effizientes Korrekturlesen
Nicht jeder ist zum Korrekturlesen geboren. Wenn Sie diese Tätigkeit nicht leiden können, wenn Sie keine Zeit haben oder wenn Sie Ihre Stärken woanders sehen, dann vergessen Sie diesen Blogbeitrag. Geben Sie Ihr Dokument einem professionellen Korrektor. Die Kosten, die dann entstehen, sollten Ihnen Ihr Text wert sein. Jedem Autor passieren Fehler. Sorgen Sie dafür, dass zumindest Ihre nicht veröffentlicht werden. Der Inhalt Ihres Textes hat es verdient und der Leser wird es Ihnen danken. Wenn Sie aber Korrektur lesen wollen (oder müssen), werden Ihnen diese zehn Gebote helfen.