Hä, sieht voll komisch aus! Ja, vielleicht. Aber wann kommt das schon einmal vor? Und so ist das nun mal: Wenn drei Mal der gleiche Buchstabe folgt, werden auch alle drei geschrieben. Früher gab es die Regel, dass einer der Buchstaben weggelassen wird, wenn anschließend kein Vokal kommt. Aber das ist auch keine Lösung und war es nicht genau umgekehrt? Egal. Schnee-Erkenntnisse von gestern.
Korrektur lesen
Fünf berühmte Sätze und wie sie lauten würden, wenn vorher keiner draufgeschaut hätte, der sich mit Sprache auskennt
Ich erkläre sehr gern und auch sehr gern immer wieder, wie Sie aus Ihrem Text einen besseren Text machen können: weniger Hauptwörter, mehr (starke) Verben, möglichst einfach und konkret, weniger Passiv, keine Floskeln, Wechsel im Ausdruck (aber nicht zwanghaft), richtige Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung. Heute gehe ich aber einmal den umgekehrten Weg und frage mich: Wie würden berühmte Sätze lauten, wenn vorher niemand draufgeschaut hätte, der sich mit Sprache auskennt?
Satzzeichen-Serie (Folge 5): Punktlandung
Der Punkt trennt sich vom Komma – das Aus für das Semikolon? Nein, nur Fake News. Aber ich dachte, mit diesem Einstieg könnte man den Punkt zurück in den Fokus der Leser, Texter und Lektoren rücken. So eine Trennungsnachricht soll für die mediale Präsenz ja ganz hilfreich sein. Aber fangen wir ganz vorn an: Wenn über den Punkt gesprochen wird, dann meist nur im übertragenen Sinn: Wir bringen etwas auf den Punkt, wir gehen etwas Punkt für Punkt durch oder wir reden ohne Punkt und Komma. In seiner Funktion als Satzzeichen ist er so alltäglich, dass ihn niemand mehr erwähnt.
So nicht!
Da war es wieder, mein Nicht-Problem: Ich wollte schreiben, dass bestimmte Mitarbeiter nicht veröffentlichte Inhalte sehen. Also nicht, dass sie veröffentlichte Inhalte nicht sehen, sondern dass sie nicht veröffentlichte Inhalte sehen. Eigentlich würde ich ja „nichtveröffentlichte“ oder „nicht-veröffentlichte“ verwenden, aber der Duden empfiehlt „nicht veröffentlicht“, sofern ich den Eintrag zu „nicht öffentlich“ – man denke an „nicht öffentliche Verhandlung“ – einmal ohne Rücksprache mit einem Anwalt auf meinen Fall übertrage.
Satzzeichen-Serie (Folge 4): Zeichen für die Ewigkeit
Anders als beim Semikolon und beim Bindestrich ist die Gefahr beim Fragezeichen doch eher gering, dass es einmal aussterben wird. Haben wir das Goethe, Schiller oder Heine zu verdanken? Nein, eher doch Justus, Peter und Bob. Solange die Jungs als „Die drei Fragezeichen“ auch in den kommenden Jahrhunderten grüne Geister entlarven, mit Totenköpfen sprechen oder schwarze Katzen schießen, muss ich mir um dieses Satzzeichen keine Sorgen machen. Da sieht man wieder, was Europa alles bewirken kann.
Fünf Vorsätze für bessere Texte
Dreimal in der Woche ins Fitness-Studio, Keller aufräumen, Steuererklärung früher abgeben, Küche streichen, nicht stundenlang Youtube gucken – haben Sie Ihre Vorsätze fürs neue Jahr auch schon zusammen? Respekt, wenn Sie sich ähnliche Dinge vorgenommen haben, denn das hört sich alles nach ziemlich viel Arbeit und nach nicht weniger Überwindung an. Ich höre den Schweinehund schon bellgrunzen (oder was machen Schweinehunde?). Bessere Texte zu schreiben, ist hingegen sehr einfach – man muss nur anfangen. Wir haben aus den Texte-Macher-Blogbeiträgen 2018 fünf Vorsätze für Ihren nächsten Text erstellt.
Satzzeichen-Serie (Folge 3): Ausruf der Wildnis
„Stellt Eure dreckigen Tassen doch bitte in die Spülmaschine!!!“ Ein Assi kommt selten allein. Also ich meine jetzt nicht die Küchenbenutzer, die ihre Tassen einfach auf die Spüle stellen, sondern das Ausrufezeichen. Wenn sprachlich angeschrien wird, ist es immer gern mit dabei. Mit diesem Satzzeichen will der Schreiber seiner Aussage noch mehr Gewicht geben. Und doch erreicht er eher etwas anderes: Es wird nicht überzeugender, es wird hysterisch – geradezu aggressiv.
Fünf Dinge, die Sie über Abkürzungen wissen sollten
Wenn Sie mit dem Auto unterwegs sind und nach dem Weg fragen wollen, fragen Sie lieber nicht mich. Ich bin kein guter Wegbeschreiber. Ohne Navigationsgerät würde ich schon nach dem Brötchen-Einkauf nie mehr nach Hause finden. Räumliches Vorstellungsvermögen? Null. Ich stehe daher auch mit vermeintlichen Abkürzungen auf dem Kriegsfuß. Die machen alles nur noch schlimmer. Und jetzt kommt die grandiose Überleitung: Für Texte, die ich schreibe, korrigiere oder redigiere, gilt ebenfalls: Besser nicht abkürzen. Beim Schreiben ist es aber weitaus schwieriger, diesen Vorsatz einzuhalten. Denn es gibt Regeln und Ausnahmen von der Regel.
Endlich, Duden, ja endlich!
„Warum kennt der das denn nicht?“ Wer auch öfter schreibend unterwegs ist, versteht die Frage sofort, die meine Kollegin mehr sich selbst als mir stellte. Das Wörterbuch in Word unterkringelt ein Wort und niemand weiß, warum. „Was hat die da wieder geschrieben?“, dachte ich und tippte selbst den gewünschten Begriff in mein Dokument. Tatsächlich, auch bei mir diese roten, ungemein hässlichen Korrekturkringel.
Satzzeichen-Serie (Folge 1): Jetzt mach aber mal ‘nen Doppelpunkt!
Texte von Autoren, die schon einmal etwas über journalistisches Schreiben gelesen oder gehört haben, erkennen Sie schnell an einem bestimmten Satzzeichen: dem Doppelpunkt. Damals in der Schule haben wir mit ihm nur wörtliche Rede gekennzeichnet. Und vielleicht eine Aufzählung. Von anderen Einsätzen weiß ich nichts oder kann mich nicht mehr erinnern. Nachdem dann in den 1990er Jahren auch die Fernsehsendung „Doppelpunkt“ abgesetzt wurde, verlor ich ihn, und mit ihm Michael Steinbrecher, etwas aus den Augen.